Deutschlands 100 Beste Weine in 2018

100 Tasting Notes

top german wines

Es war ein extrem kontrastreiches Jahr für den deutschen Wein, der sowohl von sehr guten Bedingungen, aber auch regional von heftigen Problemen geprägt war.

Die sensationelle Qualität die wir in den trockenen 2017er rieslingen vorfinden können, hat uns überrascht und begeistert. Schon allein neun der Top 10 Platzierungen in unserer Top 100 Liste gehören dieser Kategorie an. Alle wurden mit 98 Punkten oder höher bewertet.

Der Riesling Nahe Dellchen GG 2017 von Dönnhoff stach dabei mit perfekten 100 Punkten als unser bester trockener riesling des Jahrgangs heraus. Das Meisterwerk von Winzer Cornelius Dönnhoff vereint eine unglaubliche Konzentration und Präzisierung im Wein, mit einer spektakulären Mineralität, die das Beste aus diesem 2017er Jahrgang herausholt.

german wine maker

Steffen Christmann, Inhaber des Weingutes Christmann in der Pfalz.

Jedoch nicht jeder Wein in unserem Top 10 Ranking ist von einem bekannten Produzenten: der unglaublich runde Riesling Rheingau Schönhell GG 2017 von Prinz belegte mit 99 Punkten den 5. Platz; der hoch-mineralische Riesling Rheingau Krone Trocken 2017 – von Eva Fricke den 6. Platz, mit 98 Punkten. Beide sind aufstrebenden Winzer aus dem Rheingau, eine Region die in den letzten Jahrzehnten von Qualitätsproblemen geprägt war. Die diesjährigen Ergebnisse zeigen das sich (endlich!) mächtig zum Besseren dort verändert hat.

Dabei stand der 2017er Jahrgang vielerorts vor großen Herausforderungen: die Ernte 2017 wurde großflächige durch eine schwerwiegende Kombination von Frühlingsfrösten und Spätsommerhagel reduziert. Viele Weine, die sich in „normalen“ Jahren für unser Ranking qualifizieren würden – z.B. wir konnten der 2017 Riesling G Max von Keller in Rheinhessen nicht mal verkosten, weil die erzeugte Menge sehr klein ist – sind dieses Mal nicht dabei, da nur sehr kleine Mengen produziert wurden und diese auf dem Markt sehr schwer zu finden sind.

Da unser Ranking sich ausschließlich auf Weine bezieht die aktuell auf dem Markt erhältlich sind, ist – neben weniger Umsatz und Ertrag – dies nun eine weitere Enttäuschung für renommierte Weingüter. Deutschland mag zwar einer der Hauptnutznießer des Klimawandels sein, das bedeutet jedoch nicht, dass das Wetter auch den Winzern Steine in den Weg legt.

Ein weiteres Highlight im diesjährigen Ranking sind die Handvoll spätburgunder, auch pinot noir genannt, des Jahrgangs 2015. Allen voran der hochkonzentrierte, aber ebenso sehr elegante Spätburgunder Baden Schlossberg GG 2015 von Bernhard Huber der mit 98 Punkten unseren 8. Platz belegte.

Schlossberg winery

Schlossberg GG in Franken.

Der Spätburgunder Franken Schlossberg GG 2015 von Fürst (dieser stammt von einem anderen Weinberg als dem Hubers – er wird auch Schlossberg genannt) wurde unser Platz 17, der Spätburgunder Baden 2015 (gelistet als „Pinot Noir“) von Shelter Winery Rang 19 und der Spätburgunder Pinot Noix 2015 (ja, das ist der richtige Name!) Platz 22 – alle zusammen zeigen erstaunlich unterschiedliche Ausdrücke dieser Rebsorte auf, die alle mit jeweils 96 Punkten bewertet wurde. Stellen Sie diese mal gegenüber von top Rotweine aus Burgund die oftmals ein vielfaches mehr kosten und sie verstehen was wir meinen! 

In der Kategorie trockene riesling können wir sogar noch eine bessere Preis-Leistung aufzeigen. Dies ist teils das Ergebnisses eines verbesserten Weinbaus und einer selektiven Ernte, aber auch der hervorragenden Reifebedingungen in 2017 (ein milder Herbst, der sich bis Ende November hinzog) sowie der kleinen Ernte spielten ebenfalls wichtige Rollen bei der Qualitätssteigerung.

Einige Weine der Kategorie Ortsweine, von denen wir normalerweise erwarten, dass sie 91 oder 92 Punkte erreichen, erzielten somit sogar noch ein paar Punkte mehr. Halten Sie Ausschau nach trockenen Rieslingen, wie zum Beispiel dem Riesling Rheingau Magic Mountain 2017 von Leitz und dem Riesling Pfalz Haardt 2017 von Müller-Catoir – beide mit jeweils 94 Punkten bewertet und in den 2018 Top 100 Ranking der besten deutschen Weine den 85. und 84. Platz belegt haben.  Stuart Pigott, Senior Editor

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