Dank der klaren Fokusierung der Winzer des Alpenlands auf aromatische trockene Weißweine und eleganten Rotweinen übertrifft der Erfolg der österreichischen Weine in vielen Exportmärkten die Ihres großen Nachbaren Deutschland. Unsere Liste der besten Weine Österreichs in 2018 bestätigt auf beeindruckende Weise diese zwei Stärken.
Lucas und Johanna Pichler von FX Pichler in der Wachau: ihr Trockenriesling Unendlich 2017 hat in unserem 2018 Ranking der Top 100 Weine Österreichs den ersten Platz belegt.
Diese Eigenschaften spiegeln sich klar in unserem österreichischen Wein des Jahres wieder, dem Riesling Wachau Unendlich Smaragd 2017 von FX Pichler in der Wachau. Nomen est Omen: es handelt sich um ein unglaublich konzentrierter, aber ebenso ausbalancierter trockener Weißwein mit einen – für uns – fast unendlichen Abgang. Kein Wunder, dass er eine perfekte 100 von uns bekommen hat.
Unsere Nummer zwei, der Riesling Wachau Singerriedel Smaragd 2017 von Franz Hirtzberger, ist mit einer Bewertung von 99 Punkten und den gleichen Vorzügen ihn direkt auf den Fersen. Trotz des üppigen Exotik-Charakters schmeckt er unverfälscht und elegant.
Beide sind trockene Weißweine von Weltklasse, und zu Preisen die weit unter denen von ähnlich überzeugenden Weißweinen aus Burgund liegen. Zumal Sie auch noch eine viel höhere Kompatibilität in der Speisenpaarung bieten – wie zum Beispiel mit scharfer asiatische Küche – die oft nicht von weißen Burgunder gehalten werden kann. Aus diesem Grund sind die trockenen Weißweine aus dem Österreichischem Teil des Donautals auch immer mehr bei vielen gehobenen und führenden Restaurants der Welt beliebt.
Ein ausschlaggebender Grund für diesen Erfolg unter den trockenen Weißweinen sind die eigenständigen Aromen der einheimischen grünen veltliner-Traube (die auch in vielen osteuropäischen Ländern verbreitet ist, und nun beginnt sich ebenfalls an der Ost- und Westküste der USA zu behaupten). Die weißen Pfeffer und Kräuternoten der Traube unterscheiden sich sehr von den Pfirsicharomen des rieslings oder der grasigen und Paprika-Noten des sauvignon lancs. Leider war 2018 für den grünen veltliner in Österreich ein schwieriges Jahr, weil die Hitze (Klimawandel!) oft zu niedrigem Säuregehalt und hohem Alkohol geführt hat. Jedoch konnten wir trotzdem einige würzige und elegante Meisterwerke ausfindig machen, wie zum Beispiel den Grüner Veltliner Smaragd Achleiten 2017 von Rudi Pichler der mit 98 Punkten unser höchstbewerteter grüner veltliner war. Er belegt Platz 7 in unserer Top 100 Ranking.
Österreichs deutlicher Fortschritt auf dem Gebiet der eleganten trockenen Rotweine wird durch den Blaufränkisch Burgenland Neckenmarkt Alte Reben 2015 von Moric bestätigt, der mit 98 Punkten den dritten Platz in unserem Ranking einnimmt. Dieser enorm präzise und zugleich geschliffene Rotwein zeigt deutlich, wozu die blaufränkische Traube in der Lage ist, wenn Reben alt genug sind, Winzer Eleganz anstreben und die Verwendung von neuen Eichfässern vermeiden. Eichenholz verdeckt sehr leicht die unverwechselbaren Holunder-, Pfeffer- und Nelkennoten dieser österreichisch-ungarischen Traube, die sehr ähnliche zum samtigen pinot noir ist, jedoch meistens einen stärkeren Säuregehalt und Tannin-Struktur aufweist.
Die steilen terrassenförmig angelegten Weinberge der Wachau im Bild sind die Achleiten- und Klaus-Standorte in Weissenkirchen zu sehen.
Dieser Trend spiegelt sich im Blaufränkisch Burgenland Reiburg R 2012 vom Schiefer wieder, der mit 97 Punkten unser 13. Platz belegte. Nach einer fast sechsjährigen Fass- und Flaschenreifung, wurde dieser erst vor Kurzem auf dem Markt gebracht und zeigt schon eine enorme Konzentration auf. Auch der Blaufränkisch Carnuntum Spitzerberg 2015 von Muhr van der Niepoort, der bereits eine tolle Kombination aus Reife und Frische bietet, fällt in diese Kategorie. Wir haben Ihn mit 96 Punkten bewertet und Rang 22 vergeben. Roland Velich von Moric war ursprünglich ein Casino-Eigentümer, Uwe Schiefer begann als Sommelier und Dorli Muhr führt in Wien immer noch eine erfolgreiche PR-Firma. Die österreichische Rotweinrevolution wird von Quereinsteigern vorangetrieben!
Einige unsere Leser, die mit Österreichischen Weinen vertraut sind, werden sich nun fragen, wo sich denn die Dessertweine des Landes wiederspiegeln. Unsere JamesSuckling.com Top 100-Listen schließen Weine mit nur limitierter Produktionsvolumen aus, damit Sie, liebe Leser, nicht vor der unmöglichen Aufgabe stehen, diese Weine im Markt ausfindig machen zu müssen. Es ist auch nur aus diesem Grund, dass wir nicht die beeindruckende Vielfalt der Auslesen- und Beerenauslesen in diesem Ranking mit auflisten können, wie zum Beispiel die Weine von Emmerich Knoll aus der Wachau, von denen gleich mehrere mit 95-100 Punkten bewertet wurden. Knolls üppiger und cremiger trockener Riesling Wachau Loibner Vinothekfüllung Smaragd 2017 erzielte jedoch 98 Punkte und belegte den 9. Platz in unseren Top 100.
Unser höchstrangiger Dessertwein ist der Welschriesling Burgenland Trockenbeerenauslese Nummer 9 2015 von Kracher. Dort sind die Produktionsmengen in der Regel höher als im Donautal. Hier finden wir eine enorme Frische an Zitrusfrüchten und tropischem Obstcharakter der sich perfekt ausbalanciert. Es wurde mit 99 Punkten bewertet und erreichte Platz 4 in unserem 2018 Ranking. Auch dieser Dessertwein bietet eine unglaubliche hohe Qualität im Vergleich zu seinem Verkaufspreis. — Stuart Pigott, Senior Editor
